Die Geschichte von Madame Forêt

Diese Geschichte handelt zu jener Zeit, als im sonst ruhigen Wald plätzlich eifrige Geschäftigkeit ausbrach, und das Gerücht die Runde machte, es werde ein Fest geben.

Dies kam auch Madame Forêt, der Windfrau, zu Ohren. All zu gerne hätte auch sei an diesem fest teilgenommen, doch als körperlose Windfrau würde sie wohl niemand beachten.

Nach unruhigen, von Trauer geprägten Tagen hatte sie endlich kurze Zeit vor dem Fest die erlösende Idee: Sie würde sich, aus totem Material, welches achtlos im Unterholz des Waldes in Massen herumlag, einen Körper basteln, ihn wie eine zweite Haut um ihr unsichtbares Wesen legen.

Die nächsten Tage waren von Geschäftigkeit, aber auch von wachsender Zuversicht geprägt. Sie suchte und fand vieles was sie benötigte und freute sich zusehens über ihren entstehenden Körper, und siehe da – am Tag des Festes stand sie selbstsicher und auch ein wenig stolz an ihrem Platz.

Sie überliess sich dem Kommen und Gehen der Gäste, welchen Kameras um die Bäuche baumelten welche sie erstaunt und bewundernd zückten, sie hörte die Musik und sah den Tanz, sie roch das Essen und lauschte den Gesprächen und war für diesen einen Moment mittendrin.


Jahr:
2014